Kontinuierliches Lesen: Eine sinnvolle Investition in dich selbst

Ich habe nie gern gelesen. In der Schule war ich der Typ, der sich Inhaltsangaben der zu lesenden Bücher für den Englisch- oder Deutschunterricht heruntergeladen hat. Das schien mir effizienter, weil mich weder Emilia Galotti noch Macbeth interessiert haben. Heute sehe ich das anders, denn viele Impulse, die ich aus guten Büchern gewinne, helfen mir dabei, neue Themengebiete zu erschließen und Fehler zu vermeiden, die Andere vor mir bereits gemacht haben.

Kennst du diese Menschen, die in einer Diskussion einwerfen „Das ist super spannend, dass du das sagst, neulich habe ich in Buch XY gelesen, dass…“? Ich gebe zu, dass das nervig sein kann, in den meisten Fällen wecke ich aber das Interesse des Gegenübers. Und gerade weil ich so viele Bücher weiterempfehle und verschenke, möchte ich an dieser Stelle mit euch teilen, warum und wie ich meine Haltung zum Lesen radikal geändert habe.

Außerdem gebe ich euch ein paar Tipps an die Hand, wie ihr es auch schafft, einen kontinuierlichen Lese-Rhythmus aufzubauen. Wenn du darüber schon hinaus bist und es bereits schaffst, viel zu lesen, geht es hier direkt zur Auflistung meiner aktuellen Buchempfehlungen.

Lebenslanges Lernen – aber bitte flexibel!

Gähn! Wieder so ein nichtssagendes Buzzword. Okay, dann fange ich mit einem Beispiel an. Ich kenne einen Buchhändler, der mit dem Gedanken spielt, sich als rund 30-jähriger Familienvater zu einem Software-Entwickler ausbilden zu lassen. Das ist die Realität. Die Digitalisierung und Automatisierung unserer Lebensbereiche ist in vollem Gange. Ich sehe die Entwicklung als Chance für unseren Wohlstand mit einer Folge, dass für viele Menschen individuelle Weiterbildungen in den kommenden Jahren immer wichtiger werden.

Der erste große Vorteil, den Bücher für mich haben, ist, dass sie ein sehr günstiges, zielgerichtetes und flexibles Mittel der Weiterbildung sind. Wenn ich mich für ein Seminar an der Volkshochschule oder sogar ein weiteres Studium einschreibe, muss ich nicht nur Studiengebühren zahlen und viel Zeit investieren, sondern beschäftige mich auch zwangsläufig mit Inhalten, die mich nicht interessieren oder die ich niemals brauchen werde.

Natürlich gibt es viele verschiedene Lerntypen. Ich habe durch das Lesen der Bücher, die ich mir selbst ausgesucht habe, mehr für mich und meinen Weg gelernt als in meinem Studium. Und wenn mir ein Buch nicht gefällt, lese ich es maximal noch bis zum Ende und hake es dann für mich ab. Dann fange ich mit dem nächsten Buch an.

Benjamin Franklin war Erfinder, Unternehmer und einer der Gründungsväter der USA. Er beschrieb eines seiner Erfolgsrezepte als 5-Stunden-Regel. Franklin nahm sich eine Stunde an jedem Wochentag, die er in das „freiwillige Lernen“ investierte. Dazu gehörte zum größten Teil das Lesen. Mehr als 200 Jahre später haben Persönlichkeiten wie Bill Gates, Barack Obama, Warren Buffett, Elon Musk und viele mehr erkannt, dass das Lesen eine sinnvolle Investition in sich selbst ist und die 5-Stunden-Regel übernommen oder adaptiert.

Ich bin der Auffassung, dass das Lesen von Büchern eine sehr effiziente, flexible und günstige Art ist, um mich weiter zu bilden. Was sind nun aber die konkreten Effekte, die das Lesen mit sich bringt?

Neue Impulse durch Bücher

In einem meiner früheren Jobs habe ich mich gelangweilt. Die Aufgaben waren oft die gleichen und ich habe meine Zeit abgesessen, weil mein Chef von meinen Ideen und Verbesserungsvorschlägen eher genervt war. Weil ich auch nicht viel zu tun hatte und die Welt zu der Zeit noch zum großen Teil analog war (keine Smartphones, kein Internet-Arbeitsplatz), habe ich angefangen, mir Bücher mit auf die Arbeit zu nehmen.

Meine Theorie: Hätte ich das nicht gemacht, hätte ich mich nie so intensiv mit Unternehmertum und Unternehmensgründungen auseinander gesetzt. Für mich wurde das Bedürfnis, mich sinnvoll zu beschäftigen, zu einem Gamechanger. Heute weiß ich, dass ich allgemein in meiner Entwicklung nur weiterkomme, wenn ich mich außerhalb meines „Home Turfs“ mit neuen Dingen beschäftige. Was soll sich auch ändern, wenn ich in meinem Alltag immer nur das Gleiche mache und mich mit den gleichen Dingen beschäftige?

Ich lese Bücher nicht einfach nur, sondern markiere auch die für mich wichtigsten Passagen und nach der Lektüre verfasse ich eine Zusammenfassung. Wenn mir das Buch gefallen hat, erzähle ich vielen Menschen davon. Mir hilft dieses Vorgehen dabei, die Inhalte des Buches bestmöglich zu verinnerlichen und entsprechend der verschiedenen Lernkanäle das gelernte Wissen auch anzuwenden. Die verschiedenen Lernstrategien zeigt dieses Schaubild, dem die Forschungen von Paul John Philipps von der Universität von Texas in Austin und Edgar Dale zugrunde liegen.

Quelle: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Lernstrategien.shtml

Demnach beeinflusst der Aktivitätstyp bzw. die Kommunikationsform, inwieweit wir Inhalte behalten. Während wir nur 10% der Inhalte, die wir lesen, auch behalten, liegt dieser Wert für Inhalte, die wir im Rahmen einer Diskussion erzählen, bei 70%. Daher gibt mir das Lesen immer die ersten Anregungen und neue Perspektiven. Welche Inhalte ich dann wirklich auch anwende, entscheidet sich unterbewusst.

Von Anderen Lernen

In den Medien – besonders in der sogenannten Gründerszene – wird offensiv das Motto propagiert „Fail fast“ und die in Deutschland oft wenig vorhandene Fehlerkultur bemängelt. Ich vertrete die Ansicht, dass es nicht tragisch ist, Fehler zu machen – solange ich einen Fehler nicht zweimal mache. Ich frage mich aber auch, wie wir es schaffen können, Fehler zu vermeiden, aus denen Andere gelernt haben.

Wenn es darum geht, sich neuen Herausforderungen zu stellen, fragen sich viele Menschen intuitiv „Wie mache ich das am besten?“. Die viel wirkungsvollere Frage, die ich mir seit dem Buch Safari des Lebens stelle, ist „WER kann mir dabei helfen?“ Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf der Welt die Aufgabe, vor der du stehst, schon einmal erfolgreich gemeistert hat, ist sehr hoch. Warum solltest du also das Rad neu erfinden?

Daher ist es viel einfacher und effektiver, diesen WER ausfindig zu machen. Und meine Erfahrung bestätigt die Annahme, dass dir auch fremde Menschen gerne helfen und ihre Erfahrungen teilen. Denn anderen zu helfen erfüllt die meisten Menschen enorm. Auch aus diesem Grund gibt es so viele Bücher. Menschen möchten Andere mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen unterstützen.

Eine Büchergenre, das mir dabei hilft, von den konkreten Erfahrungen und Herausforderungen anderer zu lernen, sind Biographien und Autobiographien, die es nicht nur von Personen gibt, sondern auch von Unternehmen. Dabei haben mich im vergangenen Jahr diese drei Bücher besonders beeindruckt und inspiriert:

Entspannung und Abschalten

Ein hektischer und vereinnahmender Job führte bei mir dazu, dass mir das Abschalten schwer fiel. Im Laufe der Zeit habe ich für mich entdeckt, dass mir nicht nur Sport dabei hilft, die Arbeit zu vergessen und einen Gang zurück zu schalten. Auch das Lesen hat einen ähnlich positiven Effekt auf meinen Stresslevel. Wenn ich mich für eine Stunde ohne Handy einem Thema hingebe, schalte ich komplett ab und vergesse alles andere um mich herum.

Gerade wenn es darum geht zu entspannen, muss es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt trockene Fachliteratur sein. Um diesen Zweck zu erfüllen, können es auch Romane oder Reiseliteratur sein. Ich denke, dass du von jedem Buch, das dich interessiert, etwas mitnehmen kannst.

Ein Beispiel: Zuletzt habe ich ein Buch über die Entwicklung von Säuglingen gelesen, aus dem ich sogar eine wichtige Lektion für meine Arbeitsorganisation mitgenommen habe. So habe ich gelernt, wie der Schlafrhythmus von Säuglingen funktioniert. So kann ich meine Arbeitszeiten entsprechend besser planen und anpassen. (Ich gebe zu, dass Planbarkeit und das Leben mit einem Säugling sich trotzdem nicht gut vereinbaren lassen :-)).

Kontinuierliches Lesen in dein Leben integrieren

Dass dir Lesen bei deiner Entwicklung und Entspannung helfen kann, ist top. Wie schaffst du es jetzt, eine Regelmäßigkeit aufzubauen? Und welche Methoden und Tools können dich dabei unterstützen?

Wie in meinem Beitrag „Routinen statt Vorsätze“ beschrieben, hilft dir der Aufbau nachhaltiger Routinen und Gewohnheiten dabei, deine gesteckten Ziele zu erreichen. Das folgende Vorgehen wird dir dabei helfen:

  1. Formuliere im ersten Schritt ein erreichbares und spezifisches Ziel. Mein Lese-Ziel für 2020: 30 Bücher lesen.
  2. Was kannst du tun, um dein Ziel zu erreichen? Ich weiß, dass ich im Monat 2,5 Bücher lesen kann, wenn ich 3 Stunden pro Woche lese. Du bekommst mit der Zeit ein besseres Gefühl für deine Lesegeschwindigkeit und die Dicke der Bücher, die du liest.
  3. Blocke dir feste Zeiten in deinem Kalender so, wie es für dich passt. Ich lese gerne morgens früh, andere eher abends oder am Wochenende. Mein Tipp: Blocke dir nicht mehr als 90 Minuten pro Lese-Session. Irgendwann sinkt deine Aufmerksamkeit. Ich nehme mir drei Sessions à 1 Stunde pro Woche. Ich plane die Sessions immer am Anfang der Woche für eine Woche.

Wer dieses Vorgehen beherzigt, ist einen Schritt weiter. Meiner Erfahrung nach kannst du auf deinem Weg zum Vielleser aber auch auf ein paar Stolpersteine treffen. Viele davon sind eigene mentale Hürden.

„Ich habe nicht genug Zeit, um zu lesen.“ heißt eigentlich „Ich nehme mir nicht genug Zeit, um zu lesen“, denn wie bei vielen Dingen, kommt es auf deine eigene Priorisierung an. Halte dir den Spiegel vor und frage dich, aus welcher Motivation heraus du mehr lesen möchtest. Außerdem haben einige meiner Freunde und Bekannte gute Erfahrungen damit gemacht, Rüstzeiten für Bücher zu nutzen. In der Bahn auf dem Weg zur Arbeit kannst du genauso gut lesen oder alternativ im Auto oder beim Sport ein Hörbuch hören.

Die richtige Auswahl der Bücher hilft dir dabei, deine Lesegeschwindigkeit zu erhöhen und besser dran zu bleiben. Such‘ dir dafür Bücher aus, die dich brennend interessieren. Für mich ist Abwechslung wichtig. Ich lese selten zwei Bücher hintereinander, die sich thematisch ähneln. Außerdem variiere ich immer zwischen eher anspruchsvollen und eher unterhaltsamen Büchern.

Falls es dir schwer fällt, neue Bücher zu finden, die dich interessieren, kann ich dir zwei Apps empfehlen. Blinkist fasst Bücher zu ihren Kernaussagen – Blinks – zusammen, die du lesen oder als Hörbuch hören kannst. So kannst du 15-20 Minuten in ein Buch hineinschnuppern, um zu entscheiden, ob du das ganze Buch lesen oder hören möchtest.

Ein gutes Beispiel dafür, dass das Konzept der WERs funktioniert, ist Goodreads. In der App kannst du dich mit deinen Freunden connecten, die die Bücher, die sie lesen, bewerten und somit für dich empfehlen. Außerdem kannst du Listen mit Büchern führen, die du gerade liest, lesen möchtest und bereits gelesen hast. So behältst du auch den Überblick darüber, welche und wie viele Bücher du schon gelesen hast.

Um dich mit Anderen zu messen und dein Lese-Ziel öffentlich zu machen, kannst du mit Goodreads an Challenges teilnehmen – bei mir z.B. 30 Bücher in 2020 -, deren Fortschritt von deinen Freunden mitverfolgt wird.

Fazit

Mir ist es wichtig, mich jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen und mich dadurch weiter zu entwickeln. Das Lesen von Büchern ist ein für mich sehr zielführender und günstiger Weg dies zu erreichen. Mir schenken Bücher die Art neuer Impulse und Perspektiven, die ich sonst nur aus Gesprächen mit Freunden, Familie oder Bekannten bekomme.

Ob es, wie bei Franklin, fünf Stunden oder wie bei mir drei Stunden in der Woche sind, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, anzuerkennen, dass eine Lese-Routine eine sinnvolle Investition in dich selbst ist. Mit diesem Gedanken wird es dir einfacher fallen, die Disziplin zu entwickeln, um die für dich sinnvolle Lese-Routine aufzubauen.

Wenn du Anregungen für Bücher zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation und Menschenführung oder Unternehmensaufbau und -entwicklung benötigst, findest du in meiner persönlichen Empfehlung-Bibliothek vielleicht etwas, das dir gefällt.

Mich interessiert brennend, wie du zu dem Thema Lesen stehst, und welche konkreten Empfehlungen für Bücher, Apps oder Routinen du hast. Ich freue mich.

Meine 3 Empfehlungen, wie du deine Arbeit endlich schaffst

Ein ganz normaler Arbeitstag. Du kommst zwischen 8 und 9 ins Büro, fängst mal so langsam an und als dich dein Kollege fragt, wie es mit dem Mittagessen ausschaut, platzt aus dir heraus: „Schon halb 12?!“ Und wenn du dich fragst, was du eigentlich heute schon geschafft hast, fallen dir viele Dinge ein, aber nicht das, was du dir vorgenommen hattest.

Wenn ich mit Menschen darüber spreche, was sie im beruflichen Kontext stört, sind wir immer schnell bei der Wirkung ihrer Arbeit. Ein Einflussfaktor für die berufliche Wirkung ist das Umfeld, in dem du unterwegs bist. Der zweite große Faktor ist das eigene Handeln. Was tust du den ganzen Tag? Was erreichst du? Und wie produktiv bist du? Eine effektive Arbeitsorganisation und ein sinnvolles Selbstmanagement helfen dir dabei, deine beruflichen Ziele einfacher zu erreichen.

Gefragt nach den besten Methoden, um selbst produktiver zu arbeiten, antworten viele: „Mein Kollege ist viel produktiver als ich, aber er ist auch einfach disziplinierter.“ Ja, wie in meinem Beitrag Routinen statt Vorsätze beschrieben, fördert ein gewisses Maß an Disziplin als Basis deine Entwicklung in vielen Bereichen, ich bin aber davon überzeugt, dass du mit dem richtigen Set an Tools und Methoden das gleiche Maß an Produktivität erreichst wie dein Kollege. In diesem Artikel gebe ich dir Tipps an die Hand, wie du die Arbeit, die du dir vornimmst, mit Hilfe von von mir erprobten Tools und Methoden in Zukunft wirklich schaffst.

Zeitmanagement vs. Selbstmanagement

Während meines Studiums habe ich einen Kurs besucht, „Selbst- und Zeitmanagement“, der uns dual Studierenden beibringen sollte, wie wir im Arbeitsleben priorisieren und organisieren und ich gebe in der Retrospektive zu, dass sogar einige Dinge aus diesem Kurs hängen geblieben sind. Die Erkenntnis, die mir allerdings erst einige Jahre später im Gespräch mit einem Freund kam, ist, dass das Wort „Zeitmanagement“ missverständlich ist. Denn Zeit ist eine Konstante, die nicht beeinflusst werden kann. Wie soll Zeit dann „gemanagt“ werden?

Wenn Zeitmanagement also nicht möglich ist, fangen wir doch bei uns selbst an, denn wo, wenn nicht bei uns, haben wir einen Einfluss?

Fokus, Fokus, Fokus

Das erste Unternehmen, das ich mit aufgebaut habe, ist als ambitioniertes Startup gescheitert. Ich unterhalte mich häufig mit ehemaligen Kollegen darüber, woran es gelegen hat, dass wir es nicht geschafft haben. Wir sind uns einig, dass es eine Vielzahl an Gründen dafür gibt, und wir sind uns noch mehr einig, dass der Hauptgrund eine mangelnde Fokussierung des Geschäfts war.

Wir wollten damals die komplette Branche auf der ganzen Welt mit vielen verschiedenen Produkten und Dienstleistungen bereichern – ohne die Gewissheit, dass ein Produkt in einem Markt bei einem Kunden funktioniert. Im Nachhinein scheint es sehr einleuchtend, zuerst den Proof-of-Market anzustreben. Für uns alle – ohne viel unternehmerische Erfahrung – war es das leider nicht. Für mich war dies mein erstes und eines der größten Learnings für meinen weiteren Werdegang.

Seit einigen Jahren vertrete ich die Ansicht, dass ein fokussiertes Vorgehen nicht nur aus unternehmerischer und strategischer Sicht sinnvoll ist, sondern auch für die tägliche Arbeitsorganisation immer wichtiger wird. Dezentrale Arbeitsteilung, vielschichtige Aufgaben und unterschiedliche Kommunikationskanäle führen im Alltag vor allem zu Ablenkung und zu vielen sogenannten Kontextwechseln.

Kontextwechsel sind Unterbrechungen zwischen zwei Aufgaben oder Projekten, die in der Produktivität zu Reibungsverlusten führen. Problematisch ist nicht der Themenwechsel an sich, sondern die Zeit, die verloren geht, um sich wieder neu in ein Thema hinein zu denken. Experten gehen davon aus, dass schon bei drei Themen, an denen du gleichzeitig arbeitest, mehr Zeit für den Wechsel des Kontextes verwendet wird als produktiv für das einzelne Projekt getan werden kann.

Je mehr Themen du gleichzeitig bearbeitest, desto größer ist der Zeitverlust
Quelle: https://chaosverbesserer.de/blog/2016/12/25/visual-was-bedeuten-kontextwechsel-fuer-die-produktivitaet/

Da ich in einer wenig spezialisierten Rolle arbeite, fällt es mir schwer, mich nicht mit vielen unterschiedlichen Projekten zu beschäftigen. Trotzdem ist mir aufgefallen, dass ich wesentlich produktiver bin, wenn ich möglichst lange oder in fest definierten Zeitblöcken an einem einzigen Thema arbeite oder nacheinander an thematisch ähnlichen Projekten. Im Folgenden teile ich mit euch, wie ich mir diese Aufgaben zurecht lege und strukturiere.

1. Kanban Board

Einige Jahre lang  habe ich verschiedene Methoden und Tools ausprobiert und getestet. Mir war dabei wichtig, dass mir keine Aufgabe durchgeht, ich immer einen aktuellen Überblick habe, ich aber nicht mehr Zeit mit der Organisation meiner Aufgaben als mit der eigentlichen Umsetzung beschäftigt bin. Ich nutze jetzt seit ca. fünf Jahren ein sehr einfaches Kanban-Board, das ich mit Trello führe. Das Tool ist hier aber weniger wichtig, denn ob Trello, Asana oder Monday, die Tools bringen zum größten Teil die gleichen Funktionen mit.

Die Kanban Methode kommt ursprünglich aus der Produktion und ist für Entwicklungsprozesse geeignet. In adaptierter Weise ist Kanban heute auch weit verbreitet in der Softwareentwicklung. Im Grunde handelt es sich um Spalten, die beschreiben, in welcher Phase sich ein Arbeitspaket oder eine Aufgabe befindet. Diese Visualisierung verschafft dir einen guten Überblick.

Praktisch bei Kanban in Kombination mit Trello (oder einem anderen Tool) ist, dass die Intensität der Nutzung sehr unterschiedlich sein kann. Während ich für private Projekte, in denen ich alleine arbeite, nur 3-4 Spalten habe und die Aufgaben nur wenige Attribute haben, ist es genau so möglich – beispielsweise in Teams – Zuständigkeiten und Fristen für Aufgaben festzulegen, farbliche Tags je nach Projekt(-typ) zu definieren oder auch die Arbeitszeit zu messen, die ich für eine Aufgabe aufgewendet habe.

Mein aktuelles Board besteht aus 6 Spalten:

  • Backlog: Hier sind alle Aufgaben enthalten, an denen ich diese Woche nicht aktiv arbeite. Sie haben es nicht in die aktuelle Woche geschafft, weil sie a) nicht wichtig oder dringend genug waren, b) für eine spätere Woche angepeilt sind oder c) in der aktuellen Woche als neue Aufgaben erfasst wurden.
  • To-Do diese Woche: Hier stehen alle Aufgaben, die ich mir für die aktuelle Woche vorgenommen habe und die noch nicht in Bearbeitung sind oder durchgeführt wurden.
  • To-Do heute: Hier finden sich alle Aufgaben, die für heute auf dem Plan stehen und noch nicht in Bearbeitung sind oder durchgeführt wurden.
  • In Bearbeitung: Alle Aufgaben, an denen ich hier und jetzt arbeite. Auf meinem Board steht gerade die Aufgabe „Blogartikel schreiben“ in dieser Spalte.
  • Abgeschlossen: Fertiggestellte Aufgaben dieser Woche
  • Warten: Alle Aufgaben, für die ich auf eine Rückmeldung durch andere angewiesen bin, um fortzufahren.

Wichtiger als das Board selbst ist allerdings, wie du damit arbeitest. Meine Woche beginnt am Montag Morgen damit, dass ich mir anschaue, welche Aufgaben ich mir letzte Woche vorgenommen habe und welche ich geschafft habe. Diese kurze Analyse zeigt mir meine eigenen Fehleinschätzungen hinsichtlich der Abschätzung der Aufgaben oder eine mangelnde Disziplin in der Umsetzung auf. Als nächstes plane ich dann die Aufgaben für die aktuelle Woche. Dies dauert nicht länger als 15-20 Minuten.

Die Planung startet mit meinen eigenen planbaren Kapazitäten. Wie viele Termine habe ich diese Woche? Wie lange arbeite ich ungefähr an welchen Tagen? Gibt es wichtige Projekte, die es erfordern, dass ich mir für spontan anfallende Aufgaben einen Puffer frei halte? Als nächstes überlege ich mir, welche drei größeren Ziele ich diese Woche als Priorität auf jeden Fall erreichen möchte. Auf Basis dieser Ziele füge ich dem Backlog neue Aufgaben hinzu.

Jetzt kommt die Kür: Die Entscheidung darüber, welche Aufgaben es in die Spalte „To-Do Diese Woche“ schaffen. Diese fällt auf Basis einer Priorisierung nach Wichtigkeit und Dringlichkeit hinsichtlich der gesetzten Ziele sowie der Einschätzung über meine Kapazitäten. Es kommen zuerst die Aufgaben in die Spalte, die die größte Wirkung auf die Zielerreichung haben. Erst danach folgen Aufgaben mit geringerer Priorität, bis die Liste „voll ist“, weil ich mehr Aufgaben ohnehin nicht schaffen würde.

Beispielhaftes Kanban-Board

Es ist hierbei wichtig zu verstehen, dass meine Wochenplanung zwar Teil eines oder mehrerer größeren Projekte sein kann, die Planung an sich läuft aber isoliert als Sprint. Das bedeutet, dass Aufgaben, die ich in der Vorwoche nicht erledigt habe, nicht automatisch in der aktuellen Woche hoch priorisiert werden. Meist gibt es einen guten Grund, warum eine nicht geschaffte Aufgabe nicht wichtig genug war, um erledigt zu werden.

Sobald die Wochenaufgaben definiert sind (max. 20 Minuten pro Woche), ist mein Fokus für die Woche klar und ich bin guter Dinge, dass ich auch alles schaffe. Dies erfordert für spontane Aufgaben entweder, dass ich sie diszipliniert (über die Spalte Backlog) erst in der kommenden Woche angehe oder, dass ich auf Basis meiner Erfahrung einen Puffer für diese Art der Aufgaben plane. Jeden Morgen ziehe ich mir die Tagesaufgaben – je nach Präferenz, Wichtigkeit und Kapazität in die Spalte „To-Do heute“ und arbeite sie ab. Dabei berücksichtige ich auch, wie sich die Kontexte der Aufgaben ähneln, um möglichst wenig Reibungsverluste zu haben. Die Planung dauert max. fünf Minuten pro Tag, sodass ich in Summe nicht mehr als 45 Minuten pro Woche für meine Arbeitsorganisation aufwende.

In der nächsten Woche geht das Spiel von Neuem los. Und wenn ich mich an diese Regeln halte und die Abläufe zu Routinen mache, brauche ich selbst nur wenig Disziplin, um eine sehr produktive Arbeitswoche zu erreichen.

2. Denken in Zeitblöcken

Neben Kontextwechseln litt ich unter der Aufschieberitis. Für Aufgaben, auf die ich einfach keine Lust hatte, habe ich selten die Motivation aufgebracht, bis mich Tim Ferris in seinem Buch Die 4-Stunden-Woche zu einem Umdenken gebracht hat. Seitdem fasse ich zu erledigende Aufgaben in Zeitblöcken zusammen, wenn

  • sie thematisch gut zusammen passen, um einen Kontextwechsel zu vermeiden (z.B. Recherchearbeiten)
  • sie zu meinen Hass-Aufgaben zählen, damit ich nach ein paar Stunden Arbeit am Stück für die nächste Zeit nicht mehr an sie denken muss (z.B. Buchhaltung)
  • ich störungsfreie Zeit brauche für ein größeres Projekt oder um kreativ zu sein.

Diese Zeitblöcke trage ich mir als abwesend im Kalender ein – für alle potenziellen Störer sichtbar. Alle Kommunikationskanäle inkl. E-Mail werden ausgeschaltet, ich setze meine Kopfhörer auf und los geht’s. Geschützt gegen Ablenkungen, bin ich in dieser Zeit nicht nur produktiv, sondern im Anschluss sogar motiviert, wenn ich unliebsame Aufgaben im besten Fall bis zum nächsten Monat abhaken kann.

Dieses Vorgehen ist sowohl regelmäßig (z.B. dienstags und donnerstags von 10-12 Uhr) möglich, als auch bei Bedarf für spezielle Themen und kommt viel besser bei deinen Kollegen an, als du es dir vorstellst. Wichtig ist eine offene Kommunikation. Wenn du deinen Kollegen offen sagst, warum du das ganze machst, ist die Begeisterung oft groß, weil deine Kollegen ja vor ähnlichen Herausforderungen stehen wie du.

Bei meinem letzten Unternehmen wurde die Regel eingeführt, dass niemand angesprochen wird, wenn er/ sie Kopfhörer trägt und wir haben zeitweise für das ganze Team feste Zeitblöcke eingeführt, in denen fokussiert gearbeitet wurde.

3. „Nein“ sagen zu Terminen

Viele von euch werden es kennen. Der Blick in den Kalender lässt einen morgens schon mit den Augen rollen. Ihr habt so viele Termine geplant, dass kaum Zeit „zum richtigen Arbeiten“ bleibt. In vielen Unternehmen herrscht eine ausufernde Meeting-Kultur. Das Problem ist so verbreitet, dass es 2018 die Meldung über eine Regel bei Amazon in die Medien geschafft hat. Bei Amazon dürfen nur so viele Teilnehmer an einem Termin teilnehmen, wie von zwei Pizzen (Acht Personen) satt werden.

Kim Scott ist ehemalige Mitarbeiterin von Apple und Google. Sie stellt in ihrem Buch Radical Candor ihr sehr praxisnahes Konzept für Führungskräfte vor, die ihr Team zum Erfolg führen möchten, ohne die menschliche Komponente zu vernachlässigen. Scott bestätigt, dass die Produktivität vieler Unternehmen – Apple und Google eingeschlossen – unter einer falschen Meeting-Kultur leidet oder litt. Sie schlägt vor, dass – neben allgemeinen Informationsterminen für die gesamte Belegschaft sowie individuellen Entwicklungsgesprächen mit einzelnen Mitarbeitern – in der täglichen Arbeit nur zwei Arten von Terminen stattfinden sollten:

Auf der einen Seite sollte es Debatten-Termine geben, die das Ziel haben, Informationen verschiedener Bereiche zu einem Thema oder Projekt zu sammeln und zu diskutieren. Als Ergebnis sollten Fakten und mögliche Optionen auf dem Tisch liegen, sowie eine Empfehlung entweder a) weiter zu diskutieren oder b) zu einer Entscheidung zu kommen. Sollte eine Entscheidung gefordert werden, gibt es einen Entscheidungstermin, in dem Lösungen vorgestellt und Beteiligte von einer Lösung überzeugt werden.

Mein Tipp: Wenn du das nächste mal zu einem Termin eingeladen wirst, den du für dich als nicht wichtig einschätzt, frag‘ den Einladenden, welchen Mehrwert du zu dem Termin beitragen kannst. Vielleicht reicht es ja, wenn du den Einladenden zu einem Thema briefst oder deine Meinung mit ihm vorab teilst, ohne dass du an dem Termin teilnehmen musst. So sparst du wertvolle Zeit für deine priorisierten Aufgaben. Meine Erfahrung ist, dass, wenn Menschen mit dieser Frage konfrontiert werden, sie das erste Mal darüber nachdenken, warum sie dich bei dem Termin gerne dabei hätten. Außerdem suggeriert die Frage bereits, dass du nicht an dem Termin teilnehmen möchtest, sodass die Hürde für den Einladenden das nächste Mal höher sein wird.

Produktivität messen

Jetzt habe ich dir ein paar Tools an die Hand gegeben, um produktiver zu arbeiten. Aber woran merkst du, dass es wirklich funktioniert? „Ich habe das Gefühl, dass ich mehr geschafft bekomme.“ reicht hierfür jedoch nicht aus. Denn nur weil du das Gefühl hast, heißt es noch lange nicht, dass du auch wirklich produktiver bist. Ich möchte dir meine Idee von Arbeitseffizienz und Arbeitseffektivität vorstellen:

Arbeitseffizienz beschreibt, wie viele Stunden du in einer Woche tatsächlich gearbeitet hast. Wenn du also 40 Stunden anwesend warst und davon 30 Stunden gearbeitet hast (was meiner Erfahrung nach kein schlechter Wert ist) , ist das eine Arbeitseffizienz von 75%. Das Ergebnis – also die 30 Stunden – nenne ich Nettoarbeitszeit.

Diese bekomme ich heraus, wenn ich in meinem Kanban-Board alle Aufgaben, die ich am Ende der Woche in „Abgeschlossen“ stehen habe, mit einer kleinen Bemerkung versehen habe, wie lange ich für die Aufgabe gebraucht habe. Ich erfasse dabei nur Aufgaben, die länger als 5 Minuten gedauert haben. Dazu rechne ich alle Termine.

Arbeitseffektivität ist etwas individueller. Hierzu definiere ich für mich vorher meine Effektivität. Ich unterteile, welche Aufgaben eine direkte Auswirkung auf die von mir gesetzten Ziele habe. Beispiel: Ich bin Vertriebler und mein Ziel ist es, zwei neue Kunden zu gewinnen. Am Ende der Woche schaue ich meine erledigten Aufgaben an:

  • 20 Stunden Telefonakquise
  • 2 Stunden Vertragsverhandlungen per E-Mail
  • 3 Stunden Online-Recherche nach neuen potenziellen Kunden
  • 1 Stunde Reisekostenabrechnung
  • 4 Stunden Schulung für neue Kollegen geben
  • Summe = 30 Stunden Nettoarbeitszeit

Die Bewertung der Aufgaben ist jedem selbst überlassen, ich würde in diesem Fall die letzten drei Aufgaben als nicht direkt zielrelevant einordnen. Dies bedeutet, dass acht von 30 Stunden nach meinem Erachten weniger produktiv waren, was einer Arbeitseffektivität von ca. 73% entspricht. Auf dem Kanban-Board unterscheide ich zielrelevante von nicht zielrelevanten Aufgaben durch einen einfachen Farbcode. Du kannst aber auch einfach eine weitere Spalte „Abgeschlossen – Zielrelevant“ einfügen und die entsprechenden Aufgaben nach Abschluss dorthin verschieben.

Beispielhafte Messung von Arbeitseffektivität und -effizienz

Sobald Aufgaben quantifizierbar und somit greifbarer sind, stellt sich ein weiterer Vorteil ein. Die eigene Abschätzung wird genauer – sowohl was meine Kapazität pro Woche angeht, als auch wie viel Zeit welche Art von Aufgaben erfordert. Wenn eine Woche für mich nicht gut läuft, kann ich durch das Erfassen meiner Aufgaben sehr genau sagen, woran es gelegen hat. Daraus resultiert ein hohes Maß an Genauigkeit und Planbarkeit, welches mich am Ende einer Woche sehr zufrieden stimmt, wenn ich mal wieder genau das geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe.

Fazit

Die sehr freundlichen und unterstützenden Menschen, die diesen Artikel gegengelesen haben, haben mich nach der Lektüre gefragt: ”Das liest sich eher mechanisch. Wo bleibt die menschliche Komponente und der Spaß?”. Ich gebe zu, dass insbesondere der letzte Teil zur Messung von Produktivität sehr rational wirken kann.

Für mich ist der Einsatz von Methoden und Tools allerdings nur ein Mittel zum Zweck. Ein effektiver und effizienter Arbeitsalltag führt dazu, dass ich mir selbst mehr Freiräume schaffe. Wenn ich gut strukturiert mit meinen Wochenaufgaben umgehe, bleibt für mich genügend Zeit für die menschliche Komponente und den Austausch mit meinen Kollegen. Denn vertrauensvolle Beziehungen sind für mich auch im Arbeitsumfeld die wichtigste Grundlage für den gemeinsamen Erfolg.

Welche Tricks nutzt ihr im Arbeitsalltag um produktiver zu sein? Ich bin sehr gespannt auf eure Produktivitäts-Hacks!

Gesundheit! Danke!

Mein letzter Artikel hat viel mehr Anklang gefunden als ich erwartet habe. Und es freut mich besonders, dass ich viele positive Reaktionen von euch allen bekommen habe. Am Wochenende habe ich ein paar gute Gespräche über Vorsätze und Routinen geführt. Meine Erkenntnis aus diesen Gesprächen und euren Reaktionen ist der kollektive Wunsch nach einem gesundem Lebensstil. Ob ihr Gewicht reduzieren, oder auf Alkohol oder Schokolade verzichtet – die meisten Vorsätze, die ihr für euch aufstellt, haben das Ziel, gesünder zu leben.

In diesem Beitrag möchte ich mit euch teilen, seit wann und warum Gesundheit für mich eine so wichtige Rolle spielt und was ich tue, um möglichst zufrieden mit meinem Körper zu leben.

Anknüpfend an den Gedanken, mit dem ich meinen letzten Artikel beendet habe, sind mein gesunder Körper und Geist eine wichtige Grundlage für jedes erfolgreiche und wirkungsvolle Handeln. Nur, wenn ich fit und klar im Kopf bin, kann ich wirklich etwas bewegen und erreichen – sei es beruflich oder privat. Und deshalb ist die Pflege so enorm wichtig. Wie bei einem Auto, das dich von A nach B bringt und ohne das du weniger mobil wärst, braucht auch dein Körper den richtigen Kraftstoff, ab und zu eine Inspektion, aber auch durchgehend Bewegung. Denn nur so sind weite Fahrten und eine lange Nutzungsdauer möglich.

Meine Geschichte

Ich habe in meinen 20ern so gelebt, wie vermutlich viele von euch. Ich habe mich schlecht ernährt, zu wenig geschlafen und zu viel gearbeitet. Ich bin davon ausgegangen, dass mir das nichts anhaben kann. Ich war schon immer der Starke, der nach seinen Brüdern schaut, seinen Freundeskreis organisiert und gleichzeitig ein Unternehmen mit aufbaut. Die Arbeit und andere waren mir immer wichtiger als ich mir selbst.

Und dann hat es mich von jetzt auf gleich lahm gelegt, als ich Mitte 2017 mit einer Nervenkrankheit diagnostiziert wurde und vier Wochen mit starken Schmerzen ans Bett gefesselt war. Der Arzt war sehr deutlich: Die Krankheit war stressbedingt. Für mich brauchte es dieses eine Ereignis um aufzuwachen und zu hinterfragen, was ich falsch gemacht hatte. Ich nahm mir vor, dass nicht erst noch etwas Schlimmeres passieren musste, damit ich das Heft selbst in die Hand nehme. Es hat über ein Jahr Zeit und weiteren wichtigen Input aus meinem Freundes- und Kollegenkreis gebraucht, um zu realisieren, was es für mich bedeutet, ein gesundes Leben zu führen.

Drei Bausteine

Weil ich schon immer gerne Sport gemacht und daher einen guten Zugang zu sportlichen Aktivitäten hatte, war es für mich bequem, greifbar und daher naheliegend, einen gesunden Lebensstil gleichzusetzen mit körperlicher Betätigung. Mein Motto war: „Wenn ich nur oft genug Sport mache, dann wird sich mein Problem in Luft auflösen.“ Nach einem halben Jahr arbeitete ich immer noch zu viel, brachte einige Pfunde mehr auf die Waage und war alles andere als in Balance.

Ich realisierte, dass es bei einem Auto auch nicht ausreicht, regelmäßig einen Ölwechsel zu machen, wenn du den falschen Kraftstoff tankst. Und ab und zu bedarf es auch eines Software-Updates. Neben einem Mehr an Bewegung überlegte ich mir, wie ich mich besser ernähren und auch meinen Kopf frei bekommen kann.

Weder ist ein Studium noch eine Ausbildung erforderlich, um herauszufinden, welche Dinge positiv auf deine körperliche und mentale Gesundheit einzahlen. Du weißt selbst am besten, was dir gut tut. Und wenn du es noch nicht weißt, kannst du es mit wenig Aufwand herausfinden.

Ähnlich wie bei Routinen im Allgemeinen, sind die besten Maßnahmen zum Aufbau eines gesunden Lebensstils natürlich individuell. Ich kann beispielsweise sehr gut entspannen, wenn ich einen ganzen Tag in der Sauna liege. Anderen bereitet allein der Gedanke daran schon Stress. Und auch hier sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Wenn ich den nächsten Zahnarztbesuch ohne Nervenzusammenbruch überstehen möchte, fange ich vielleicht doch mal an, regelmäßig Zahnseide zu verwenden.

Die Liste an Gewohnheiten, die ich einsetze, ist zu lang, um sie hier zu teilen. Ich möchte euch hier von drei Erfahrungen berichten, die für mich einen großen Unterschied gemacht haben.

1. Arbeitszeiten und -umfeld

Vielen fällt es schwer diesem Thema genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Mit einem Job im Büro, dem Plan einer Karriere vor Augen und der nächsten Gehaltserhöhung im Kopf, sind Überstunden en masse oft vorprogrammiert. Daran etwas ändern zu wollen fühlt sich nicht nur wie ein Verrat gegenüber deinen Kollegen an, sondern wäre auch ein Eingeständnis, dass du es nicht schaffst, mitzuhalten und daher ein Zeichen von Schwäche.

Meine Erkenntnis ist, solche Dinge in Relation zu sehen. Für mich wäre es ein deutlich größeres Zeichen von Schwäche, mit 40 nach einem Schlaganfall im Rollstuhl zu sitzen. BAM! Um eines klarzustellen: Ich bin das Musterbeispiel für jemanden, der lange Zeit kein gutes Vorbild war, obwohl genau dies mein Ziel war. Ich war immer online, habe auch am Wochenende gearbeitet. Erwartet habe ich es von meinen Kollegen und Mitarbeitern nicht, dass sie es mir gleich tun. Getan haben sie es trotzdem – und das geht auf meine Kappe.

Den meisten Menschen fällt es einfacher, in ihrer Freizeit Bemühungen um ein gesünderes Leben anzustellen. Dort haben sie mehr Kontrolle und gehen Diskussionen mit ihren Vorgesetzten aus dem Weg. Den meisten Teil unserer wachen Zeit verbringen wir aber nunmal auf der Arbeit, also ist der Hebel für Verbesserungen klarerweise sehr groß. Was könnt ihr konkret tun?

  • Meine größte Lektion war, dass ich nur mit einem harten „Controlling“ meiner Arbeitszeit etwas bewegen kann. Das erfordert viel Disziplin, die ich erst aufbauen musste. Für mich hat ein früherer Feierabend am besten geklappt, wenn ich mir Anlässe geschaffen habe, um meinen Schreibtisch zu verlassen. Das sind entweder Verabredungen mit Freunden und Bekannten zum Abendessen oder fix in den Kalender eingetragene Sport-Sessions (am besten auch mit einem Trainingspartner).
  • Keine oder sehr begrenzte Arbeit am Wochenende. Das Wochenende ist dazu da, um abzuschalten und nicht, um liegengebliebene Arbeitspakete aufzuholen. Auch bei Anrufen von meinem Chef à la „Kannst du mal eben…?“ ist ein erstes klares Nein meist der wichtigste Schritt in Richtung Besserung. Klar gibt es Ausnahmen, wenn der Baum mal wirklich brennt. Diese sollten klar benannt und nicht zur Regel werden dürfen. Zu dieser Regel zählt für mich im übrigen auch das Lesen von dienstlichen E-Mails oder Chats.
  • Wenn du krank bist, bringt es weder dir noch deinen Kollegen etwas, wenn du dich ins Büro schleppst. Wenn die Gefahr besteht, dass du andere ansteckst, ist es sogar für alle Beteiligten vernünftiger, wenn du zu Hause bleibst. Wenn du dich fit genug fühlst und es möglich ist, arbeite von zu Hause. Ansonsten ist Ruhe angesagt. Nur mit einem gesunden Körper kannst du wieder Höchstleistung bringen.

Überlegt mal: Je gesünder ihr seid, desto mehr bringt ihr auch eure Karriere und euer Unternehmen weiter.

2. Motivation zu mehr Bewegung

Wie in meinem letzten Artikel beschrieben, gibt es deutliche Unterschiede darin, wie sich Menschen zu mehr Bewegung motivieren können. Mich motiviert es nicht, wenn mir ein Fitnessstudio monatlich meinen Beitrag vom Konto abbucht. Frage dich doch einmal in Ruhe, welche deiner positiven Eigenschaften du für ein Mehr an Bewegung nutzen kannst. Meine Antwort: Ich bin gesellig, sozial, ehrgeizig und lasse mich von Technologie begeistern. Also funktionieren folgende Ansätze bei mir:

  • Ich melde mich zusammen mit Freunden zu sportlichen Challenges an. Das können 10km- oder matschreiche Hindernisläufe sein. Das Ziel ist es für uns immer, in der Gruppe ins Ziel zu kommen. Wichtiger noch ist die regelmäßige, gemeinsame Vorbereitung und die Trainingseinheiten. Die Events selbst sind dann immer ein Highlight inklusive gemeinsamer Anfahrt, manchmal auch verbunden mit einem Wochenend-Trip in eine andere Stadt oder Region. Mein favorisiertes Event für Hindernisläufe ist die XLETIX-Reihe in vielen verschiedenen Städten.
  • Seit einigen Monaten habe ich eine Sportuhr, die meine Einheiten und auch meinen sportlichen Fortschritt festhält. Sie misst außerdem täglich meine Aktivität. Bei jedem Blick auf die Uhr sehe ich, wie nah ich an meinem täglichen Aktivitätsziel bin und die Uhr erinnert mich daran, mich bei langer Inaktivität mal wieder zu bewegen. Seitdem habe ich wesentlich öfter Treppen statt Fahrstühle, Fußwege statt Bahnen und mein Fahrrad statt des Autos zur Fortbewegung gewählt.

Also: Sucht euch sportliche Mitstreiter und überlegt, was euch persönlich zu mehr Bewegung motiviert.

3. Belohnungen statt Verzicht

Der Mensch ist ein komplexes Wesen. Eine psychologische Erkenntnis aus meiner Praxis in der Kundenbetreuung ist, dass Menschen eher mit Belohnungen, als mit der Androhung einer Strafe zu einem bestimmten Verhalten bewegt werden können.

So gönne ich mir ein gutes Essen oder ein Glas Bier oder Wein nach anstrengenden Sporteinheiten. Oder ich esse etwas eher Ungesundes, wenn ich einen Vorsorgetermin bei einem Arzt überstanden habe, den ich lieber vermieden hätte. Entscheidend dabei ist, dass die Belohnung immer etwas besonderes für dich bleibt und du dich zurückhalten kannst, wenn du dein Ziel nicht erreichst. Für mich heiligt der Zweck die Mittel solange, wie beides in einem gesunden Verhältnis steht. Nach einer gemütlichen 20-minütigen Laufeinheit bleibt die Haxe danach natürlich tabu.

Unter dem Strich…

…bleibt die Abwägung, welchen Nutzen eine Maßnahme hat. Bekomme ich den Kopf abends besser frei, wenn ich eine halbe Stunde später Netflix ausmache und dafür auf wertvollen Schlaf verzichte und am nächsten Tag nicht ausgeschlafen bin? Eher nicht.

Am Ende bleibt jedem selbst überlassen, wie wichtig ihm seine und ihre Gesundheit ist. Ich habe für mich gelernt, dass mein gesunder Körper und Geist die wichtigsten Energiequellen sind, die ich habe. Und wir entscheiden, wie wir mit ihnen umgehen. Im Vergleich zu einem Auto können wir es uns nicht leisten, Körper und Geist zu verheizen – denn wir haben nur einen.

Zeit ist das wichtigste Gut, das wir in unserem Leben haben. Für mich ist die Formel einfach: Je länger und weiter uns Körper und Geist tragen, desto mehr Zeit haben wir.

Was tut ihr, um gesünder zu leben? Und welche Gewohnheiten helfen euch dabei? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Lektion 2019: Routinen statt Vorsätze

Alle Jahre wieder gehört es zum guten Ton, sich Vorsätze für das neue Jahr zu machen. Mir ging es lange Zeit so, dass ich einfach die gleichen Vorsätze aufgestellt habe, an die ich mich im abgelaufenen Jahr nicht gehalten habe. „Ich bin damit noch nicht fertig, ich brauche halt etwas länger“ war meine eigene Rechtfertigung. Wenn ich ehrlich zu mir bin, war dieses Vorgehen einfach am bequemsten. Anfang 2019 bin ich bewusst aus dieser Komfortzone ausgetreten und habe mich damit beschäftigt, wie ich das, was ich erreichen möchte, auch wirklich erreiche.

„Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ – Albert Einstein

Bei der Durchsicht meiner Notizen von Anfang 2019, bin ich auf interessante Einträge gestoßen. Ende 2018 habe ich das Buch „Minimalismus – der neue Leicht-Sinn“ von Ryan Nicodemus gelesen und mich bei meiner Zielsetzung für 2019 an seinen 5 Lebensbereichen Gesundheit, Beziehungen, Leidenschaften, Weiterentwicklung und soziales Engagement orientiert. Nachdem 2017 und 2018 meine Gesundheit und auch meine  Beziehungen unter meinem Beruf gelitten haben, habe ich für mich das Jahr 2019 unter das Motto gestellt „Me, family & friends first“ und ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Gedanken das gesamte Jahr über verinnerlicht habe.

Für dieses so erfolgreiche Jahr waren für mich 2 Dinge entscheidend:
1. Der Aufbau konsequenter Routinen
2. Das Eintreten richtungsweisender, singulärer Ereignisse
In diesem Artikel berichte ich euch, wie ich mithilfe konsequenter Routinen in 2019 mein Gewicht reduziert, 23 Bücher gelesen und viel Zeit mit meinen Lieben verbracht habe.


Auswahl der richtigen Routine

Es gibt viel Literatur zum Aufbau und zu den Vorteilen von Routinen und Gewohnheiten. Viele Menschen denken bei dem Thema sofort an das Beispiel des Fitnessstudios. Gerade zu Beginn des Jahres nehmen sich viele vor, mehr Sport zu machen und wundern sich, dass nach der Anmeldung im Fitnessstudio der Traumkörper nicht automatisch mit geliefert wird. Der Anmeldung folgen dann meist 1-2 ambitionierte Monate, in denen man sich zum Studio quält und danach froh über jeden Vorwand ist, warum man es gerade heute nicht hin schafft. Ich kenne diese Herausforderung aus persönlicher Erfahrung und auch aus meinem näherem Umfeld. Klarerweise fällt es Menschen mit Disziplin einfacher, Routinen zu etablieren, entscheidend ist meiner Meinung nach aber vielmehr, inwieweit eine Routine zum selbst gesteckten Ziel passt. Für mich, und vermutlich viele andere auch, ist das Fitnessstudio nicht die richtige Antwort auf die Frage, wie ich mehr Sport treiben kann. Mein Bedürfnis nach Flexibilität mit meinem Ziel, 5 kg abzunehmen haben mich schließlich auf das Joggen gebracht, das ich, zu jeder Tageszeit und wann immer und wo immer ich möchte, machen kann.

Die richtige Methode

Mein Umfeld spricht mir zu, dass ich ein strukturierter Mensch bin. Für mich ist es wichtig, dass ich den Fortschritt meiner Zielerreichung regelmäßig messe und dadurch schnell eingreifen kann, wenn ich auf dem Holzweg bin. Da ich beruflich viel in der Zahlen-Daten-Fakten-Welt unterwegs bin, haben mir die folgenden zwei Ansätze sehr beim Aufbau meiner Routinen geholfen.

A. Input vs. Output Ziele – also die Frage: Was gebe ich oben rein und was soll unten heraus kommen? Generell sind Output-Ziele, insbesondere im Geschäftlseben effektiver und von höherer Priorität, denn wichtig ist am Ende das Ergebnis. In einem Unternehmen ist es relevanter, wie viel Umsatz im Monat gemacht wird, als wie viele Verkäufer wie viele Verkaufsgespräche geführt haben. Meiner Ansicht nach gilt dies für den Aufbau konsequenter Routinen nur eingeschränkt. Meinem Output-Ziel 5kg abzunehmen unterliegt eine Annahme, was ich konkret tun kann, um dies zu erreichen. Ich nahm Anfang des Jahres an, dass, wenn ich min.3 Mal pro Woche joggen gehe, ich dieses Ziel erreichen und halten kann. Dieses Input-Ziel ist für den Aufbau einer Routine aus dem Grund wichtiger, weil Routinen langfristig aufgebaut und regelmäßig gemessen werden sollen. Insbesondere zu Beginn hatte ich kein gutes Gefühl dafür, ob 3 Mal joggen pro Woche ausreichen, um 5 kg abzunehmen oder ob ich nicht öfter gehen sollte oder mit einer gesünderen Ernährung nicht viel schneller an mein Ziel komme. Mit der Wahl eines Input-Ziels stellst du dich wesentlich flexibler auf, denn auf der einen Seite kannst du einfach mal anfangen und auf der anderen Seite ist der Input ja nicht in Stein gemeißelt und jederzeit anpassbar, wenn du merkst, dass er nicht zum Output passt. Du hast es dabei selbst in der Hand und bestimmst die Wirkung auf dein Output-Ziel.

B. Personal Health Scores: John Doerr hat mit seinem Buch „Measure What Matters“ mit dem OKR-Model (=Objectives and Key Results) ein neues Ziel- und Zielsetzungsmodell eingeführt, das – durch Google als Vorreiter – mittlerweile sehr stark in der Unternehmenswelt verbreitet ist. Einen Nebenschauplatz nehmen dabei die sogenannten „Health Scores“ ein. Health Scores sind keine klassischen Ziele, sondern dauerhafte Indikatoren, die dir zeigen, dass du auf dem richtigen Weg bist. In einem Software-Unternehmen könnte dies die durchschnittliche Uptime des Servers sein. Es wird also ein Grenzwert festgelegt, der nicht dauerhaft unterschritten werden sollte. Wie beim Aufbau einer Routine steckt hier ein Gedanke der Langfristigkeit hinter. Wenn dein(e) Health Score(s) mal ein oder zwei Wochen nicht erreicht werden, ist das kein Weltuntergang, solange du dir bewusst machst, wie du es langfristig schaffst, sie zu erreichen. Ich empfehle eine wöchentliche Messung der Health Scores. Ich schaue mir montags morgens an, inwieweit ich meine Health Scores erreicht habe und was ich tun muss, um sie in der aktuellen Woche zu erreichen. So habe ich sie ständig vor Augen. Ich empfehle außerdem, nicht mehr als 4-5 Health Scores, weil sie alle um deine Zeit konkurrieren und du sonst zu viele Kompromisse eingehst.

Als Beispiel zeige ich euch hier meine Health Scores für 2019, deren Werte ich immer mal wieder im Laufe des Jahres angepasst habe, damit sie weiterhin auf meine Output-Ziele ausgerichtet sind. Zur Erinnerung: Mein Motto für 2019 war „Me, family & friends first“.

  • Arbeitszeit im Büro <= 50h pro Woche
  • Anzahl Sport- oder Yogaeinheiten  >= 4 pro Woche
  • Anzahl Lese-Sessions >= 3 pro Woche
  • Anzahl Meetups / Telefonate mit Freunden oder Bekannten >= 3 pro Woche

Für mich passen diese Health Scores sehr gut, für andere vermutlich in dieser Form gar nicht. Entscheidend ist die Frage, welche Intention du mit einer Routine verfolgt und welche Maßnahmen dich persönlich motivieren und disziplinieren. Das schönste an den richtigen Routinen ist, dass sie – wenn richtig gewählt – schneller als gedacht zu Gewohnheiten und später Automatismen werden und damit bereits fest und zügig in dein Leben eingebunden werden können. Dann benötigen sie weniger Disziplin und weniger Aufmerksamkeit.  

Noch eine wichtige Lektion, die ich Laufe des letzten Jahres gemacht habe: Routinen verfolgen keinen Selbstzweck. Routinen selbst stellen kein erstrebenswertes Ziel dar, sondern unterstützen mich dabei, die wirklich wichtigen Ziele fokussiert anzugehen und zu erreichen. Für mich sind meine physische und mentale Gesundheit sowie mein soziales Leben in vertrauensvollen Beziehungen mit neuen Impulsen mein Fundament, das gesund sein muss, damit ich erfolgreich handeln kann.

Wer wäre ich, es nicht zu tun?!

Das Jahr 2019 war für mich intensiv. In meinem Leben hat sich vieles verändert. Ich habe nach 5 Jahren das Unternehmen verlassen, das ich vom ersten Tag an mit aufgebaut und in dem ich viele Freunde gefunden habe. Seitdem bin ich auf der Suche nach meiner neuen beruflichen Leidenschaft. Diese Suche ist für mich ein Prozess, denn mir ist wichtig, mich auf das richtige nächste Abenteuer einzulassen und mir dabei genügend Zeit zu geben. Daher bin ich bereits viel in mich gegangen, habe Bücher über Persönlichkeitsentwicklung gelesen, Seminare und Coachings belegt und habe viel mit Freunden und Bekannten über meine nächsten Schritte gesprochen.

Das hat nicht nur mir geholfen, sondern auch meine Gesprächspartner zum Nachdenken angeregt. Viele sind interessiert an meiner Entwicklung, meinen gedanklichen Prozessen und an den Büchern die ich lese und empfehlen kann. Mir bereitet es eine große Freude, andere in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Und weil ich bereits seit einigen Monaten all dies in einem old-school Tagebuch festhalte, verbinde ich jetzt das praktische mit dem sinnvollen und teile meine Gedanken hier in einem öffentlichen Raum.

Meine grobe Idee: Ein Mix aus eigenen Gedanken und für mich bewährten Ansätzen auf der einen Seite und Zusammenfassungen und Einblicke spannender Bücher auf der anderen Seite. Und: Der Weg ist das Ziel. Ich bin dankbar für jede Unterstützung durch euch. Schreibt mir gerne, wenn ihr etwas von mir zu bestimmten Themen oder Büchern lesen oder sehen möchtet oder wenn ihr Tipps für mich habt.

Eine Anregung für den Schluss: Ich habe mich zu lange gefragt, ob ich dieses Format einfach mal starten soll oder nicht. Ich habe gezweifelt und mich gefragt: „Wer bin ich denn, dass ich einen weiteren Blog in die Welt setzen kann? Das braucht doch sicher kein Mensch.“ In den letzten Monaten bin ich über die Bücher von John Strelecky (z.B. Das Café am Rande der Welt) gestolpert und sie haben mich in den ersten Monaten sehr intensiv begleitet. Darin werden genau diese Zweifel thematisiert und angesichts unserer begrenzten Zeit auf dieser Welt die Frage umgekehrt: Wer wäre ich, es nicht zu tun?! Was kann also noch schief gehen?

Ich bin…

Kevin, 32, Kölner, Macher, Unternehmer, Sportler, Lebenspartner und seit kurzem Vater eines Sohnes. Ich liebe es, andere Menschen bei ihrem Wachstum zu unterstützen und zu fördern und schaffe dafür Räume.

Ich möchte diesen Raum hier nutzen, um meine Erfahrungen weiter zu geben und Einblicke in die Vielzahl an Büchern zu geben, mit denen ich mich befasse.

In 2020 werde ich…
…meinen ersten Triathlon laufen
…mit meiner Familie zusammen wachsen und die Welt bereisen
…meine neue berufliche Passion finden